Gold und Norm für Julian Reus

08.07.2017

Julian Reus hat sein „Heimspiel“ gewonnen – und nicht nur das: bei seinem Lauf zur Goldmedaille und zum fünften deutschen Meistertitel in Folge über die 100 Meter holte der Top-Sprinter des TV Wattenscheid 01 auch bei seiner allerletzten Chance die Norm für Weltmeisterschaften in London im August. Der deutsche Rekordhalter vom TV Wattenscheid 01, der in der thüringischen Landeshauptstadt lebt und trainiert, lief 10,10 Sekunden und unterbot so die Norm um zwei Hundertstel. Topform und höchste Konzentration zum entscheidenden Zeitpunkt – das nennt man Professionalität. Reus hatte schon im Zwischenlauf, den er souverän gewann, an der WM-Norm gekratzt: 10,16 Sekunden hieß es am Ende bei leichtem Gegenwind.
Der Wattenscheider Neuzugang Robert Hering, im letzten Jahr noch Zweiter in Kassel, kam auf den fünften Platz (10,38). Der dritte Sprinter des TV Wattenscheid 01 im Finale, der junge Maximilian Ruth, wurde Siebter in 10,44.
Dauerbrenner Alexander Kosenkow ist stattdessen über die 100 Meter nicht über den Vorlauf hinaus gekommen. Der 40-jährigen Sprintlegende des TV Wattenscheid 01 reichten seine 10,73 aus dem Vorlauf leider nicht für ein Weiterkommen in die Zwischenläufe. Auch der lange verletzte Maurice Huke konnte sich nach einem fünften Platz im Vorlauf (10,75 Sekunden) nicht für das Halbfinale qualifizieren. Für beide gilt aber ja, dass sie ihre Stärken eher auf den 200 Metern haben.
Bei den 100 Metern der Frauen hatte es Keshia Kwadwo bis ins Finale geschafft. Das war bis dahin schon mal eine große Leistung – aber es ging noch weiter. Heraus kam ein sensationeller vierter Platz für die Juniorin des TV 01. Ihre Zeit: 11,41 Sekunden. Die junge Wattenscheiderin war schon im Vorlauf eine persönliche Bestzeit von 11,37 Sekunden gelaufen.