Medaillenregen in Dortmund

05.02.2018

Die Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 blicken auf ein ereignisreiches Wochenende zurück: Neun Medaillen gab es bei den NRW-Hallen-Meisterschaften in Dortmund. Und Weitspringerin Sosthene Moguenara macht sich auf den Weg zurück zu alter Stärke: 6,63 und 6,70 Meter weit ging es für „Sossi“ beim internationalen Indoor-Meeting in Karlsruhe – am Ende stand ein sehr guter zweiter Platz. Pamela Dutkiewicz konnte an gleicher Stelle nicht ganz an die Leistungen der letzten Rennen anschließen: mit ordentlichen 7,95 Sekunden im Finale wurde „Pam“ Fünfte.

Bei den NRW-Hallen-Meisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle, in der am übernächsten Wochenende auch die Deutschen Hallenmeisterschaften ausgetragen werden, überzeugte Finn Merten über die 400m (50.21 Sekunden) mit einem klaren Sieg: „Das war mein erster 400er in der Halle. Also von daher waren die Erwartungen nicht ganz so hoch, auch weil das Training eher auf die 800m ausgelegt ist. Ich war vielleicht ein wenig zögerlich angegangen, aber die 2. Runde war dann gut, sodass ich auf der Gegengerade die Führung übernehmen konnte und die bis ins Ziel noch ausbauen konnte. Mit der Zeit bin ich eigentlich schon ganz zufrieden. Aber das ist natürlich noch ausbaufähig.“

Martin Brieger gewann die 200 Meter (21,45) und kam über die 60 Meter (6,78) auf den zweiten Platz: „Ich bin ganz zufrieden mit den 200. Ich war eine Woche krank und bin trotzdem die gleiche Zeit gelaufen wie vor 2 Wochen und das obwohl ich auf Bahn 3 gelaufen ist, wo der Radius schon sehr eng ist.“ Zu den 60 Meter am Sonntag sagte er: "Ich habe leider den Start etwas verpennt und mich dann auf den ersten Schritten zu schnell aufgerichtet. Trotzdem ist es eine neue Bestzeit und Platz 2 geworden - das ist wirklich ordentlich." Kevin Ugo wurde im Finale über die 60 Meter Dritter (6,80). Ein Lachen konnte sich dabei Alexander Kosenkow nicht verkneifen: Im 60-Meter-Finale wurde der Senior zwar nur Fünfter, verbesserte seinen deutschen Rekord bei den Über-40-Jährigen aber noch einmal, auf jetzt 6,94 Sekunden.

Auch die Mittel- und Langstreckler zeigten, dass sie den Winter bisher gut genutzt haben: Julius Scherr gewann die 1500 Meter (3:54,65), Jan Hense die 3000 Meter (8:28,01).

Bei den Frauen war Monika Zapalska die Gewinnerin des Wochenendes. Die Hürdensprinterin siegte nicht nur über die 60 Meter Hürden (8,42), sondern gewann auch das Finale über die 60 Meter flach (7,53) – und war danach immer noch nicht so ganz zufrieden: „Naja.. eine Zeit unter 7,50 wäre natürlich besser. Der Start nach dem Fehlstart war leider nicht so gut wie der davor. Aber es ist passiert. Geplant sind jetzt nur noch Düsseldorf und die deutschen Meisterschaften in Dortmund über die Hürden. Das sind nur noch zwei Wettkämpfe, aber ich möchte auf jeden Fall meine Bestzeit angreifen!“ Über die 200 Meter wurde Maike Schachtschneider Zweite.
Einen Sieg konnte dagegen Hochspringerin Viktoria Gottlieb einstreichen. 1,78 Meter standen am Ende zu Buche. Aber auch sie war nicht ganz zufrieden: "Ich müsste einfach mal so weiter springen wie bei den niedrigeren Höhen. Da wäre ich schon zufrieden. Ich bin jetzt in jedem Wettkampf 1,78 Meter gesprungen, das ist eine gute Grundlage, darauf baue ich jetzt auf und dann sind die 1,80 Meter in zwei Wochen in Dortmund bei der DM fällig!"

Auch das Jugendteam des TV 01 legte bei den NRW-Meisterschaften ein gutes Ergebnis mit sieben Medaillen und vielen guten Leistungen hin. Besonders stark präsentierte sich die Mannschaft am ersten Tag der Meisterschaft, an dem gleich drei Jugendliche ganz oben auf dem Treppchen standen:
800-Meter-Spezialist Finn Merten ging über die 400 Meter (U20) an den Start und sicherte sich in 50,21 Sekunden den Sieg. „Das war mein erster 400er in der Halle, meine Erwartungen waren nicht ganz so groß. Ich bin etwas zögerlich angegangen, aber die zweite Runde war dann besser. Die Zeit ist ok, aber sicherlich noch ausbaufähig“, kommentierte Merten seinen Lauf. Auch sein jüngerer Vereinskollege Sebastian Kondziella siegte über die 400 Meter in der U18-Konkurrenz mit einer Zeit von 52,86 Sekunden.
In der weiblichen Jugend siegte überraschend Shanice Meister im Dreisprung (U18), nachdem Vereinskollegin und Favoritin Leonie Cruse den Wettkampf verletzungsbedingt frühzeitig beenden musste. 11,49 Meter bedeuteten für die 16-jährige Meister nicht nur der Sieg, sondern auch eine neue persönliche Bestleistung. Trainerin Sabine Braun zeigte sich zufrieden: „Shanice hat sich heute ein schönes Geburtstagsgeschenk gemacht. Sie hat einen tollen Wettkampf gemacht und verdient gewonnen.“ Mit 11,40 Metern landete Cruse auf Platz 2.
Auch Kugelstoßerin Franziska Folz sicherte sich einen Platz auf dem Siegerpodest. Mit einer persönlichen Bestleistung von 11,68 Metern holte sie die Bronzemedaille in der U20-Konkurrenz.
Nach einem Medaillenreichen ersten Tag ging das Wattenscheider Jugendteam am Sonntag mit einer geschwächten Jugendmannschaft an den Start. Die hoch gehandelte Favoritin über die 60 Meter (U20) Keshia Kwadwo sagte den Wettkampf krankheitsbedingt ab. Ebenfalls auf einen Start verzichtete Sprinterin Lilli Hagemann. Vereinskollegin Christin Bischoff nutzte ihre Chance im 60 Meter Finale und errang mit einer Zeit von 7,83 Sekunden die Bronzemedaille. Ebenfalls Bronze holte Hochspringer Tristan Henze mit soliden 1,93 Metern.
„Insgesamt war es eine gute Meisterschaft für uns, auch wenn wir heute ein wenig geschwächt an den Start gegangen sind. Aufgrund der verletzungs- und krankheitsbedingten ‚Ausfälle‘ konnten auch unsere zwei Staffeln nicht an den Start gehen. Mein Fazit ist trotzdem positiv. Alle Teilnehmer haben sich gut dargestellt und jetzt geht es für den großen Teil der Gruppe weiter in Richtung Deutsche Meisterschaften“, zieht Jugendcheftrainer Markus Kubillus nach den zwei Wettkampftagen sein Fazit.
Zufrieden über das Wochenende zeigte sich auch Simone Lüth, Trainerin der Wattenscheider Para-Athleten: „Uta Streckert war wieder mal klasse. Sie konnte ihren Deutschen Rekord von 10,77 Sekunden auf 10,63 Sekunden verbessern – das war richtig stark.“ Auch über die anschließenden 200 Meter präsentierte sie sich in 37,56 Sekunden sehr gut. Zufrieden war Lüth auch über die Leistung von Dennis Rill, der in 7,75 Sekunden zeitgleich mit Teamkollege Marcel Böttger über die Ziellinie sprintete. „Für Dennis ist das solide. Auch die 200 Meter waren gut. Marcel hat noch ein wenig Trainingsrückstand. Er war lange krank und hat jetzt Prüfungsstress“, sagte Lüth. Luft nach oben gab es bei Sprinterin Katrin-Müller Rottgardt und ihrem neuen Guide Alexander Kosenkow. „Insgesamt war der Ablauf heute schon runder, es gibt aber immer noch viele kleine Fehler, die eine große Wirkung auf die Zeit haben“, kommentierte Lüth den Lauf des Gespanns, der mit 8,31 Sekunden gestoppt wurde. „Da muss definitiv noch weiter geübt werden. Es ist leider nicht so einfach, wie wir uns das vorgestellt haben“, so Lüth.