Robert Hering wird Wattenscheider

24.11.2016

Der Wattenscheider Sprint-Kader für die neue Saison formiert sich – Robert Hering wechselt aus Leipzig zum TV 01. Der Sprinter erhält einen Zweijahresvertrag. Zuvor hatten bereits Alexander Kosenkow, Maurice Huke und Maximilian Ruth ihre Verträge bei den Blauhemden verlängert; Julian Reus, Robin Erewa und Christian Blum haben in Wattenscheid noch gültige Kontrakte bis 2017.

Hering wird auch weiter von Bundestrainer Ronald Stein gecoacht und freut sich auf die neue Zeit im blau-weißen Trikot: „Ich habe eine neue Herausforderung gesucht und gefunden. Der TV Wattenscheid ist ein Verein, der das Leichtathletik-Geschehen in Deutschland mitbestimmt wie kein zweiter und durch hohe Professionalität glänzt. Julian Reus ist in dem Verein, Alexander Kosenkow auch.“ Und ab dem kommenden Jahr auch Robert Hering, der allerdings keine Hallensaison bestreiten wird. Der „Sportsoldat“ absolviert aktuell einen Bundeswehr-Lehrgang in Hannover. „Da ist eine optimale Vorbereitung auf die Halle nicht drin“, so Hering.

Robert Hering war in diesem Jahr bei den Deutschen Titelkämpfen in Kassel zweimal Zweiter, und zwar jeweils hinter Wattenscheidern. Über 100 Meter holte er in 10,48 Sekunden Silber, da lag Julian Reus vor ihm. Über 200 Meter musste er sich mit 20,62 Sekunden lediglich Robin Erewa geschlagen geben. In Rio gehörte Hering zur deutschen 4x100-Meter-Staffel, die den Einzug ins Olympische Finale knapp verpasste. Zuvor war er bereits bei der Europameisterschaft in Amsterdam für den DLV im Einsatz gewesen – allerdings nur im Staffel-Vorlauf, im Endlauf musste er verletzt passen. „Ich habe das Beste aus dieser Saison rausgeholt“, sagt der Sprinter zufrieden, „ich habe mich sehr gefreut, zweimal Vizemeister bei den Deutschen Meisterschaften zu sein – dann kam aber schon die Verletzung, die wir schließlich in den Griff gekriegt haben. Im EM-Vorlauf haben wir uns gut präsentiert – aber nach 80 Metern ist es mir dann wieder in den Beuger geschossen. Ich bin froh, dass ich mir 2016 meinen Traum von Olympia erfüllen konnte. Dass wir unser Ziel Finaleinzug nicht erreicht haben, ist natürlich eine bittere Pille. Aber so ist halt der Sport. Schon in London musste man ja feststellen, dass bei Olympia andere Nationen immer noch ein paar Prozent draufpacken.“ Nach London will der Bald-Wattenscheider im kommenden Jahr auf jeden Fall: „Die WM ist das große Ziel – ansonsten müssen wir schauen, wie sich alles in der Vorbereitung entwickelt. Ich bin nicht so der Typ für große Prognosen.“