Das war’s mit dem Laufen! Der langjährige Wattenscheider Mittelstreckler David Fiegen hat seine Laufbahn beendet. Mit einem letzten 800-Meter-Rennen in Luxemburg zog der frühere Vize-Europameister jetzt einen Schlussstrich unter das Kapitel Leistungssport. Es ging nicht um den Sieg – Fiegen und viele ehemalige Weggefährten liefen gemeinsam über den Zielstrich. „Das war speziell. Schön – und auch ein bisschen traurig“, sagt der 800-Meter-Experte, „aber es war sehr, sehr wichtig. Ich wollte einen sauberen Abschluss und wäre auch vor leeren Rängen gelaufen. Aber ich wollte Leute um mich haben, die ich mag.“ In Zukunft will sich der 30-jährige Luxemburger ganz auf seinen Tätigkeit als Café-Besitzer in Esch-sur-Alzette konzentrieren: „Es wurde immer schwieriger, Sport und Beruf zu vereinbaren. Ich wusste, dass ich nicht mehr dahin komme, wo ich mal war. Ich musste einfach zu viel auf mich nehmen, um auch nur mittelmäßige Zeiten zu erreichen.“ Als Jugendlicher schloss sich Fiegen dem TV Wattenscheid 01 an, zwischendurch war er mal weg, zuletzt war er wieder bei den Blau-Weißen. Seine Bilanz nach vielen Jahren Leistungssport? „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Ich habe immer alles gegeben und habe mich nicht mit 99 Prozent zufrieden gegeben. Ich habe die Schule abgebrochen, habe alles auf eine Karte gesetzt.“ 2002 war David Fiegen Dritter der Junioren-WM, ein Jahr später gewann er Silber bei der Junioren-Europameisterschaft. Sein größter Coup gelang ihm 2006, als er in Göteborg über 800 Meter EM-Silber hinter dem Niederländer Bram Som gewann. Es war das erste Edelmetall für einen luxemburgischen Leichtathleten bei einer Europameisterschaft. Im vergangenen Jahr schaffte der Wattenscheider auf letzten Drücker noch mal den Sprung zur Europameisterschaft in Zürich.
