Hallen-EM: Platz acht für Julia Ritter, Christina Honsel ist Ass des Monats

04.03.2023

Julia Ritter ist bei den Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Istanbul Achte geworden. Die Kugelstoßerin des TV Wattenscheid 01 hatte sich am Donnerstagabend mit Saisonbestweite locker ins Finale am Freitagabend gestoßen, kam dort dann leider nicht über eine Weite von 17,89 Meter.

Das belastete Julia Ritter aber keineswegs. Schon nach der erfolgreichen Qualifikation, die sie als Fünfte mit einer Weite von 18,05 Metern abschloss, Saisonbestleistung und dem ersten Wurf über die 18 Meter in diesem Winter überhaupt, hatte Sie in einer vom DLV verbreiteten Meldung gesagt: „Nach dieser katastrophalen Kacksaison war das echt so ein Befreiungsschlag! Ich hätte echt nicht damit gerechnet, dass das mit den 18 Metern noch klappt. Aber im letzten Training zu Hause hatte sich angedeutet, dass ich so langsam meinen Weg finde. Ich stand mir selbst ein bisschen im Weg, habe viel zu viel nachgedacht, mein Kopf war so voll. Wenn man schlecht reinstartet, zieht einen das noch mehr runter. Ich bin sehr, sehr happy! Alles, was jetzt kommt, ist Zugabe.“

Und so war´s: Die ehemalige U18-Welt- und U20-Europameisterin Julia Ritter zeigte einen gewohnt kämpferischen Wettkampf, näherte sich mit 17,89 an die 18 Meter an, leider reichte es dann am Schluss aber nicht mehr für eine Steigerung. So blieb Platz acht, für die junge Wattenscheiderin ist die Final-Teilnahme auf europäischer Ebene ein Erfolg. Und irgendwann, mit ein wenig Zeit, wird bei ihr der berühmte Knoten auch bei großen internationalen Meisterschaften platzen.

Eine gute Qualifikation hat auch Hochspringerin und Medaillenkandidatin Christina Honsel gezeigt. Im zweiten Versuch übersprang sie sicher die 1,91 Meter. Ihr Wettkampf findet am frühen Sonntagmorgen statt, nach deutscher Zeit um kurz nach acht. Dem DLV vor Ort sagte sie: Es haben sich alle Sprünge gut angefühlt, ich bin nur bei 1,91 nicht im Ersten drüber, aber auch der zweite Sprung war gut – ich bin gut in den Wettkampf reingekommen. Ich bin nicht mehr so nervös – als ich das erste Mal in Doha ins Stadion gelaufen bin, hat mein Herz ganz schön gepocht, jetzt konnte ich mich besser auf mich selbst konzentrieren. Für das Finale am Sonntag bin ich schon gestern extra früh aufgestanden, ich bin eine Frühaufsteherin, daher mache ich mir da nicht so die Sorgen.“

Einen Sieg aber hat Christina Honsel schon sicher. Von den Leichtathletik-Fans Deutschlands ist die Wattenscheiderin über die verschiedenen Social-Media-Kanäle zum „Ass des Monats“ Februar gewählt worden. Kein Wunder: hat sie doch in dieser Hallensaison ihre Persönliche Bestleistung bis auf 1,98 Meter geschraubt. Das Besondere an dieser Wahl zum „Ass des Monats“: Hinter Christina Honsel folgte auf Rang zwei Amanal Petros, der just den Deutschen Rekord im 10-Kilometer Straßenlauf verbessert hat, und der bekanntermaßen seinen Weg an die deutsche Spitze beim TV Wattenscheid 01 vollzogen hat, vor dem Drittplatzierten, TV 01-Diskuswerfer Daniel Jasinski, der mit dem Titel bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften in Halle/Saale (66,75 Meter) ein großartiges Comeback feiern konnte.